TDM Traditionelle Deutsche Medizin

TDM Traditionelle Deutsche Medizin 1802 2560

TDM Traditionelle Deutsche Medizin

DIE Pandemie-Prävention. Wie die Rückkehr zur traditionellen Heilkunde unser Überleben sichert

Noch ist die aktuelle Seuche nicht überwunden, da droht schon die nächste – und die hat es in sich: „Das Corona-Virus und Covid19 sind eine Lappalie gegen das, was noch im Dschungel auf uns wartet“, schreibt einer, der es wirklich wissen muss, am 18. März 2021 in der WELT: Prof. Josef Settele, „Umweltweiser“ der Bundesregierung.

Wenn wir nicht von einer Pandemie in die nächste schlittern wollen, müssen wir unsere Lebensweise grundlegend ändern. Wie das gehen könnte, habe ich vor drei Jahren als Zusammenfassung meines Buches „TDM Traditionelle Deutsche Medizin“ in zehn Punkten formuliert. Lesen Sie, wie in der Vergangenheit unsere Zukunft liegt.

1. Bewahren der Schöpfung

Wir haben nur eine Erde – und die „verbrauchen“ wir gerade. Weil alle so leben wollen wie in Europa, Japan und USA (etwa so viel Auto fahren, Fleisch essen) brauchen wir schon bald zwei neue Erden. Die wird es nicht geben, weshalb die Erd- und Energie verschlingende Wachstumswirtschaft aufhören muss.

Das schrieb ich vor drei Jahren – und das schreibt heute wieder Prof. Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: „Wir haben nur diese eine Welt. Ich weiß, Sie können den Satz nicht mehr hören. Wahr ist er trotzdem“, und er warnt: „Durch Rodung und durch Brände verschwindet Lebensraum für Wildtiere. Die Pufferzonen zwischen Wildnis und Zivilisation schwinden“, was die Gefahr von Zoonosen dramatisch erhöht, also das Überspringen von Viren auf Menschen, die im Dschungel lauernde Gefahr künftiger Pandemien.

 2. Stärken der Eigenstärke

Ein jahrelanger Glaube an das alles bezahlende Gesundheitssystem hat viele verführt, die Verantwortung für das Wohl an die Ärzte, an die Pillen abzutreten. Aber Gesundheit ist Eigenverantwortung – und das heißt, die eigenen Kräfte zu stärken.

Für die aktuelle Pandemie muss das heißen: Das eigene Immunsystem stärken, ein Gesichtspunkt, der sträflich vernachlässigt wurde. Wie ist es sonst zu erklären, dass ausgerechnet die immunstärkende Bewegung im Freien nicht aktiv gefördert wurde, sondern durch widersinnige Gesetze wie „Verweilverbote“ behindert wurde.

3. Nahrung ist Medizin

Über 3000 Jahre alt ist diese Forderung von Hippokrates, dem wirkungsmächtigsten Arzt des Altertums. Aber Nahrung kann nur Medizin werden, wenn sie natürlich erzeugt und schonend zubereitet wird. Wobei die Nahrung künftig ökologisch erzeugt werden muss, denn die industrielle, auf die massenhafte Fleischerzeugung ausgerichtete Landwirtschaft zerstört unsere Lebensgrundlagen – und sie zerstört vor allem unsere wichtigste Ressource, die Gesundheit der Böden.

Auch das war während der Pandemie seltsamerweise kaum ein Thema: Wie wichtig eine natürliche Ernährung für ein stabiles Immunsystem ist – ein Immunsystem, das auch im Falle einer Infektion viel besser mit den gefürchteten Langzeitschäden fertig wird.

4. Heilpflanzen sind Heilsbringer

Die Kraft der Kräuter war jahrtausendelang die Grundlage der Medizin – und das muss wieder kommen! Dafür müssen die alten Kräuter- und Klosterbücher systematisch ausgewertet, müssen die Kenntnisse der kräuterkundigen Frauen und Männer erforscht werden – und zwar durch Institute, die unabhängig von der Pharmaindustrie sind, denn die kann aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse an einem breiten, freien Heilwissen haben.

In „TDM“ habe ich zusammen mit der Freiburger Phytotherapeutin Ursel Bühring vom Rheumahelfer Arnika bis zum Herzstärker Weißdorn 30 Heilpflanzen vorgestellt, die sich problemlos selbst nutzen lassen. Dazu gehört auch der jetzt bald blühende, gegen Fieber wirkende Holunder, „die Hausapotheke der deutschen Einödbauern“, wie es in den alten Büchern heißt. Das Foto mit mir ist übrigens vor einem Holler entstanden.

Praktisch: Die aus der mediterranen Heilpflanze Zistrose gewonnenen Tabletten „Cystus 052“ bremsen das gefährliche Eindringen der Corona-Viren vom Rachenraum in die tiefen Atemwege.

5. Vitalität des Wilden

Wildpflanzen müssen sich um ihre „Gesundheit“ selbst kümmern, weshalb sie vitaler sind, was wiederum unserer Gesundheit nützt, etwa durch einen höheren Gehalt an Mineralien und Vitaminen sowie vor allem an Sekundären Pflanzenstoffen mit höchst primären Wirkungen, etwa Resveratrol für das Herz. Wilde Kräuter, Wildbeeren und Wildpilze gehören geschützt. Überall hat es deshalb Brachflächen zu geben – rund um die Äcker, aber auch rund um die Städte, damit sich die Natur wieder natürlich ausbreiten kann.

Wie segensreich etwa die Äpfel von Streuobstbäumen sind, habe ich auf einer ganzen Seite in „TDM“ geschildert: Sie haben mehr Antioxidantien, Vitamine, mehr Geschmack. Sie lösen weniger Allergien aus – und brauchen weniger Spritzmittel.

6. Recht der Rhythmen

Permanent machen wir die Nacht zum Tag – missachten die übergeordneten Rhythmen, die „innere Uhr“. Aber die Natur hat sich etwas dabei gedacht, als sie uns auf ein regelmäßiges Wachen und Schlafen eingestellt hat; wenn sie uns bei den kürzeren Tagen im Winter signalisiert, zurückzuschalten; wenn sie uns anhält, im Rhythmus der Jahreszeiten zu essen. Im Frühling also vitalisierenden Bärlauch, im Winter sedierenden Grünkohl. Wer diese Rhythmen dauerhaft ignoriert, kommt nie ins Gleichgewicht, nimmt Schaden an der Seele.

Das Universalgenie Hildegard von Bingen legte schon vor tausend Jahren mit ihrer „discretio“ die Grundlage der Seelennahrung: „Wann immer der Körper des Menschen ohne Diskretion isst oder trinkt, werden die Kräfte der Seele verletzt“. Ein Ansatz der Mäßigung, der auch heute noch gültig ist.

7. Schul- und Naturmedizin sind eins!

Schluss mit diesem Streit: Wer ist besser, Schul- oder Natur (Komplementär)-Medizin? Wir brauchen beide. Wobei sich die Schulmedizin auf das zu konzentrieren hat, was sie am besten kann: Krankheiten bekämpfen. Während sich die pflanzenbasierte Naturmedizin auf das konzentriert, was sie am besten kann: Sanft vorsorgen, Gesundheit schaffen, damit erst keine teuer zu behandelnden Krankheiten entstehen.

Die Prävention auf Basis der Naturmedizin wird die große Herausforderung der nächsten Jahre werden. Denn nur diese Prävention kann die Immunsysteme der Bevölkerung so stabilisieren, dass auch künftige Pandemien beherrschbar bleiben – und bezahlbar! Wie wichtig die Naturmedizin ist, zeigt sich in der aktuellen Pandemie, wo etwa die Schulmedizin bei den Langzeitfolgen kaum Antworten weiß, aber die Komplementärmedizin wenigstens interessante Ansätze kennt, wie etwa der Arzt und Apotheker Dr. med. Siegfried Schlett, mit dem ich kürzlich gesprochen habe.

Eine exzellente Basis für eine wirksame Vorsorge bietet das Werk von Sebastian Kneipp.

8. Ganzheitlich heißt Kneipp

Kein Arzt war er – und ist doch unser nachhaltigster „Doktor“. Der „Pflanzen-Pfarrer“ Sebastian Kneipp entwickelte eine ganzheitliche Medizin mit seinen „5 Säulen der Gesundheit“: Wassertherapie mit Güssen; Ernährungslehre mit frischem Gemüse, Vollkornbroten; Bewegungstherapie mit natürlichem Barfußlaufen; Phytotherapie mit lange vergessenen Heilpflanzen und Ordnungstherapie mit der Maxime: „Jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an die Stelle von Gesundheit Krankheit“.

„Meine Wasserkur“ heißt sein 1886 erstmals erschienenes Standardwerk, das viele Millionen Mal gedruckt wurde – und noch heute ein hochaktuelles Buch der Prävention ist.

Die Kneipp´schen Anwendungen mit kaltem Wasser stärken das Immunsystem – genau das, was in Zeiten der Seuchen gebraucht wird.

9. Capitulare de Heimat

Visionär war „Capitulare de villis“ von Karl dem Großen – ein Verzeichnis von 89 nützlichen Pflanzen, die überall angebaut werden mussten, vom Anis über Esskastanien bis zu Zwiebeln. Das Faszinierende an dem über 1200 Jahre alten Capitulare: Es skizziert eine auf Lebens-Mitteln (also Mitteln zum Leben) statt auf Pillen basierende Staatsmedizin. Es wäre höchst aktuell, ein „Capitulare de Heimat“ aufzubauen – ein verbindliches Verzeichnis von heimischen Pflanzen, welche der Gesundheit der Bevölkerung dienlich sind. So ein Leitfaden böte endlich eine Orientierung im überbordenden Angebot – und könnte ausgesucht werden nach Gesichtspunkten wie basisch (also entzündungshemmend), vitalisierend, antioxidativ und antiviral.

Der „Karlsgarten“ oberhalb von Aachen vermittelt einen Eindruck vom Capitulare de villis“. Er ist in Anlehnung an die alten Gärten im Jahr 2000 entstanden.

10. Gärten sind Gesundheit

Einen lebendigen Bezug zur gesunden Nahrung brauchen wir – und den können uns Gärten am eindrücklichsten vermitteln. Vier Gartentypen brauchen wir ganz besonders: Erstens: Schulgärten an jeder Schule, damit die Kids lernen, wo ihre Lebens-Mittel herkommen – und sie sich auch draußen bewegen. Vorbildlich zu nennen ist hier der Zentralschulgarten der Stadt Düsseldorf. Zweitens: Die Klein- oder Schrebergärten, vor allem in den großen Städten. Das sind teilweise kleine ökologische Paradiese – und es muss aufhören, dass sie als potentielles Bauland missbraucht werden, während gleichzeitig Logistikkonzerne riesige Flächen plattmachen. Drittens: Bauerngärten, damit die hochspezialisierten Landwirte wieder einen ganzheitlichen Bezug zur Ernährung finden. Viertens: Gärten bei den Altenheimen, damit die Betagten an der frischen Luft sich sinnvoll betätigen können – und nicht bei der nächsten Pandemie wieder besonders schnell hingerafft werden.

Einen „Heilkundeatlas“ finden Sie in TDM. Darin stelle ich 66 Gärten der Gesundheit vor, bei Apotheken, Klöstern, Museen, Naturheilfirmen, Ökogärtnereien und Universitäten. Drei lege ich Ihnen besonders ans Herz: Das einzigartige Gartenreich der Ökogärtnerei Gaissmayer in Illertissen; den Apothekergarten im ehemaligen Kloster Seligenstadt und die „essbare Stadt“ Andernach am Rhein.

 „TDM Traditionelle Deutsche Medizin“ gliedert das uralte Wissen des deutschsprachigen Raums in fünf Elemente: Kloster-Medizin, Naturheilkunde, Pflanzen-Pfarrer, Homöopathie, Apotheken-Medizin. Plus „Hausapotheke“ mit 30 heimischen Heilpflanzen und „Heilkundeatlas“ mit 66 Gesundgärten.

Kirchheim-Verlag, Mainz, 2018, 160 Seiten, 2 Schautafeln, 19,90 Euro

„TDM ist viel mehr als ein Heilpflanzenbuch. So gefällt mir, dass Bauerngärten, Streuobstwiesen, aber auch Köche mit eigenem Gemüse zur traditionellen Medizin gezählt werden“. Anne Fuentes, Slow Food Köln

Wirbt für wilde Kräuter: Hans Lauber

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