Nüsse aus dem „Nussgarten“

Nüsse aus dem „Nussgarten“ 2560 1920

Nüsse aus dem „Nussgarten“

In einer einzigartigen Gartenanlage bei Leverkusen wachsen Walnüsse – eine vitale Zutat für die Weihnachtsbäckerei

Wer Leverkusen hört, denkt zurecht an Fabriken, an rauchende Schlote. Aber keine zehn Kilometer weiter östlich auf dem Weg zum berühmten Altenberger Dom wird es plötzlich ländlich, grüßen an gewundenen Sträßchen Fachwerkhäuser, locken ausgedehnte Streuobstwiesen. Hier liegt der Weiler Engstenberg und etwas außerhalb wartet das „Haus Nussgarten“.

Johanna Partz besitzt hier eine ziemlich einmalige Nussanlage mit über 200 Walnussbäumen und rund 30 Exemplare der seltenen, weil auf dem Stamm veredelten Haselnüsse. Angelegt wurde diese grüne Oase von ihrem Vater Hans Behr-Heyder in den 50er Jahren – und zwar nicht nur als reine Nutzanlage, sondern mit dem Ziel der Erhaltung und Vermehrung der Sorten, weshalb ein wissenschaftlicher Austausch mit Experten aus ganz Europa stattfand, wobei ein Fokus auf Ungarn lag. Aus dem in der Nähe liegenden österreichischen Ibbs an der Donau stammen die einzigartigen roten Nüsse, die ihr aus den Händen gerissen werden.

 

Sind so viele Sorten: Nussvielfalt

Die Leidenschaft für Nüsse ist vom Vater auf die Tochter übergesprungen – und Johanna Partz ist seit langem Mitglied in der „Interessengemeinschaft Nuss“, ein lockerer Zusammenschluss von Gleichgesinnten, die sich im deutschsprachigen Raum austauschen und gemeinsame Exkursionen zu interessanten Nussanbaugebieten unternehmen, etwa Schweiz, Frankreich und Kirgistan. Sie hat sich ein fulminantes Wissen über die unterschiedlichen Sorten, über den Anbau und die Pflege der Bäume angeeignet. Ein Wissen, das sie in mitreißenden Vorträgen und Seminaren zu vermitteln weiß und ihre Veranstaltungen im September und Oktober sind regelmäßig ausgebucht. Kontinuierlich erweitert und erneuert hat sie die Anlage um das große, namensgebende Haus, vor allem auch um die Haselnüsse. Ein Highlight begeistert im Frühling, denn dann blühen über 120 verschiedene Sorten Pfingstrosen.

Weiss alles über Nüsse: Johanna Partz

Selbst sammeln lassen sich die Nüsse, und ich war Ende Oktober in dieser Idylle und habe die letzten Nüsse aufgelesen. Auch ganz wichtig: Die Expertin berät profund über die Lagerung, die Verwendung der Nüsse, presst mit ihrer Bekannten Heide Eisenacher von der Vanikumer Walnussmühle ein fulminant gutes Walnussöl, dessen Vorzug ist, dass es in kleinen Chargen frisch erhältlich ist. Wie gut sich mit den Nüssen backen lässt, zeigen ihre „Engstenberger Walnussecken“, die süßsüchtig gut schmecken. Tipp: Die Ecken halten lange. Also immer nur kleine Mengen auf einmal davon essen.

Das Rezept finden Sie am Schluss, plus noch ein Rezept von mir für einen Nusskuchen, der praktisch ohne Zucker auskommt – und trotzdem wunderbar mundet.

Große Bäume: Gesunder Genuss

Heimisches Superfood sind Walnüsse. In meinem Buch „Schönkost“ habe ich die vitale Kraft ausführlich beschrieben: „Mit einem Gehirn vergleicht die Signaturenlehre die Walnuss. Eine sinnvolle Analogie, denn Walnüsse sind ein wahres Brainfood. Die Nuss enthält eine unvergleichliche Vitalstoffmischung aus Herz schützendem Kalium, aktivierendem Magnesium, Radikale abwehrendem Vitamin E, zellbildender Folsäure und gefäßheilenden Omega-3-Fetten. Auch haben Walnüsse einen messbaren Einfluss auf die Senkung des schlechten LDL-Cholesterins, und sie verbessern die Dehnbarkeit der Arterien“.

Klingt doch verlockend! Also nichts wie ran an die beiden Rezepte, welche übrigens auch nach Weihnachten noch hervorragend schmecken.

Sündigsüßer Suchtfaktor: „Engstenberger Walnussecken“

Engstenberger Walnussecken

Zutaten für den Boden

200 Gramm Mehl
100 Gramm Speisestärke oder Kartoffelmehl
150 Gramm Butter
130 Gramm Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Eiweiß

Zutaten für den Belag

150 Gramm Butter
240 Gramm Zucker
200 Gramm Preiselbeeren
400 Gramm grob gehackte Walnüsse
100 Gramm Sahne
2 Esslöffel Wasser (als Südbadener würde ich Kirschwasser nehmen)
1 Päckchen Vanillezucker

Aus den Zutaten für den Boden einen Mürbeteig bereiten und rund eine halbe Stunde in Klarsichtfolie kühl ruhen lassen. Für den Belag Butter schmelzen, Zucker und Vanillezucker darin auflösen, Nüsse, Sahne und Wasser zugeben und bis zum Siedepunkt erhitzen – anschließend abkühlen lassen. Den Mürbeteig auf ein gefettetes Backblech dünn ausrollen (geht mit Hilfe der Klarsichtfolie und einer Backrolle ganz einfach). Den Teig dünn mit Preiselbeeren bestreichen und die abgekühlte Nussmasse auftragen. Bei 175 bis 200 Grad 15 bis 20 Minuten backen. Eventuell nachtrocknen lassen. Nach dem Schneiden 100 Gramm Schokoglasur streifenförmig darüber gießen. Guten Appetit!

Viel Geschmack, wenig Zucker: Nusskuchen

Schokolade-Nuss-Kuchen

Zutaten

100 Gramm geriebene Bitterschokolade (mindestens 80 Prozent Kakao)

100 Gramm geriebene Walnüsse

100 Gramm geriebene Mandeln

100 Gramm gemahlene Erdmandeln

1 Teelöffel gemahlener Zimt

100 Gramm Butter

100 Milliliter Sahne

2 Eier (als Eigelb und Eischnee)

80 Gramm Tannenhonig

20 Milliliter Kirschwasser

Zubereitung

Butter, Sahne, Eigelb und Honig schaumig rühren. Schokolade, Mandeln, Walnüsse, Erdmandeln und Zimt untermengen. Kirschwasser dazugeben und weiterrühren. Eirschnee unterheben. Teig in Form geben, rund eine Stunde kühl stellen. Bei rund 180 Grad mindestens 30 Minuten backen.

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