Geimpft – plötzlich ungeimpft

Geimpft – plötzlich ungeimpft 1920 2560

Geimpft – plötzlich ungeimpft

„Vollständig“ signalisiert mein Impfzertifikat vom 2. Oktober 2021. Doch nicht einmal vier Monate später gilt das nicht mehr. Ich fühle mich betrogen

Kurz bevor das Impfzentrum in meiner Heimatstadt Lörrach letztes Jahr geschlossen wurde, entschloss ich mich zur Impfung. Da die Zweitimpfung in dem Zentrum natürlich nicht mehr möglich war, wurde mir der Impfstoff von Johnson & Johnson empfohlen, der nur einmal gespritzt werden muss. Meine Bedenken ob der Wirksamkeit zerstreute die impfende Ärztin damit, dass sie mir erklärte, dass ich von dem Vakzin auch die doppelte Dosis gespritzt bekomme. Folgenlos blieb die geballte Ladung nicht: Denn rund zwei Wochen nach der Impfung plagte mich eine heftige Blasenentzündung. Ob sie eine Folge der Spritze ist, weiß ich nicht, gut möglich ist es.

 

Keine vier Monate „vollständig“: Impfzertifikat

Natürlich konnte ich nicht ahnen, dass die nette Ärztin keine Ahnung hat. Denn nicht einmal vier Monate nach der Bestätigung meines vollständigen Impfstatus wurde das Versprechen Mitte Januar handstreichartig durch das Robert-Koch-Institut (RKI) kassiert. Plötzlich gelte ich wieder als ungeimpft – und muss für den wahrscheinlich wieder nur vorläufigen vollständigen Impfschutz mir noch zwei Mal die Spritze setzen lassen. Mit welchem Impfstoff, spielt keine Rolle, es gibt ja sowieso keinerlei Untersuchungen darüber, wie die Menschen auf diese unausgegorenen Vakzine-Cocktails reagieren.

Bemerkenswert immerhin, dass die RKI-Attacke endlich einmal auf Widerspruch stieß. Auch wohl deshalb, weil gleichzeitig der Status „genesen“ von sechs auf drei Monate verkürzt wurde (obwohl „genesen“ einen umfassenderen Schutz als jede Impfung bietet)  – nachdem er in der Schweiz für neun Monate gilt. Zwar haben die Eidgenosssen eines der besten Gesundheitssysteme der Welt – aber halt keinen Harvard-Professor als Gesundheitsminister.

Die kluge Politikerin Sahra Wagenknecht findet laut „Welt am Sonntag“ vom 23. Januar 2022 den Vorgang „unfassbar“ und empört sich: „Ein Gesundheitsminister, der in erster Linie für Verunsicherung und Chaos sorgt und seine wichtigste Aufgabe offenbar im Verbreiten von Angst und Schrecken sieht, ist gerade in Pandemiezeiten eine Fehlbesetzung. Man kann doch nicht von heute auf morgen für Genesene und einen Teil der Geimpften andere Regeln erlassen – ohne wissenschaftliche Begründung, ohne demokratische Debatte und ohne Übergangsfristen“.

„Demokratische Debatte“, da können die Impf-Imperialisten ums RKI und um Lauterbach nur lachen. Längst geht es nur um eines – und das brachte der Lauterbach-Sprecher Hanno Kautz laut „WamS“ knackig auf den Punkt: „Anreiz zum Impfen“. Immer geht es nur ums Impfen. Immer wird das Durchimpfen der Bevölkerung als einziger Weg aus der Pandemie gepriesen. Aber stimmt das überhaupt? Aktuelle Zahlen nähren Zweifel an diesem Narrativ.

Mehr impfen, weniger Corona? So haben derzeit Thüringen und Sachsen die niedrigsten Inzidenzen. Ganz vorne liegen die Stadtstaaten Hamburg (von einem Arzt regiert!), Berlin und Bremen – wobei im verarmten Bremen doch 88,6 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Auch im Ausland sieht es nicht besser aus: Das gepriesene Spritzen-Paradies Israel ist inzwischen zwar schon beim vierten Booster, hat aber mit 4220 eine Inzidenz die 30 mal höher als im Erzgebirge ist. Auch die von den deutschen Leitmedien hochgelobte Stadt Lissabon, wo gar 92,4 Prozent der Leute geimpft sind, nimmt bei den Inzidenzen einen Spitzenplatz unter den europäischen Metropolen ein.

Was ist da los? Irrt die Wissenschaft? Das darf natürlich sein, schließlich schrieb doch letztes Jahr die FAZ: „Folgt der Wissenschaft!“ Allerdings mit einem Zusatz: „Nur welcher?“

Werden die Bürger noch aufwachen?

Klüger als alle Wissenschaft ist ein Fahrradgeschäft in der Kölner Südstadt, wo ich dieses kleine Schild mit einem aktuellen Brecht-Zitat gesehen habe – und wo daneben als Blickfang eine Pinocchio-Figur steht. Zur Erinnerung: Das ist der Hampelmann, dem bei jeder Lüge eine lange Nase wächst. Wenn dem so ist, werden wir im politischen Berlin bald viele Langnasen erleben.

Wirkt wie ein umtriebiger deutscher Klabautermann: Pinocchio

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