Rindenmühle: Best-bürgerlich

Rindenmühle: Best-bürgerlich 1024 768

Rindenmühle: Best-bürgerlich

Im besten Restaurant Villingens am östlichen Rand des Schwarzwalds wird fadengerade gekocht – und die Zukunft verspricht Spannung

Ein echter Familienbetrieb ist die Rindenmühle in Villingen. Patron Martin Weißer legte nach Stationen in Frankreich, Spanien und Frankreich den Grundstein für das führende Haus der prosperierenden 80 000 Einwohnerstadt und ist überall im Betrieb präsent. Seine Frau Martina kümmert sich um die Organisation des Hotels, des Restaurants und des Tagungsbereichs. Sohn Michael, der an der Hochschule Heilbronn Hotelmanagement studierte, ist für Marketing und Vertrieb zuständig. Große Hoffnungen ruhen auf seinem Bruder Dominik, der als gelernter Koch bereits in mehreren Zweisternehäusern gearbeitet hat und das Haus künftig in neue Sphären führen dürfte.

Ruhig im Grünen gelegen: Rindenmühle

Ein kleines Paradies ist das etwas außerhalb der Stadt liegende Gelände der Mühle. Intakte Streuobstwiesen mit vielen alten Bäumen, die im Frühling herrlich blühen, bilden einen angenehmen Rahmen für perfekte Aufenthalte und erfolgreiche Tagungen. Auf die Restaurantgäste warten stilvoll renovierte Räume und ein gut geschulter Service, wobei auch die Chefin Martina Weißer selbst Hand anlegt, wenn es erforderlich ist.

Hier lässt es sich gut Tafeln und Tagen: Innenräume

Angenehm übersichtlich ist die Speisekarte mit vielen Zutaten aus der Umgebung, etwa Forellen und Wild. Ich wähle eine Thymian-gewürzte Consommé vom Landgockel für 12 Euro. Ein Gericht, das aus einer gutbürgerlichen eine bestbürgerliche Küche macht: Die Suppe ist herrlich heiß, das darin schwimmende Grießklöschen fluffig-elegant. Das lässt sich nicht besser machen! Ordentlich gelingt das Zicklein aus dem nahen Ort Stockwald, dem ein gebratenes Stubenküken noch mehr kulinarische Tiefe verleiht. Bohnen und eine ausgezeichnete Maisgrießpolenta runden diesen Gang für 43 Euro ab. Bestens mundet dazu ein 2021er Spätburgunder vom südbadischen Spitzenweingut Martin Waßmer.

Spannend wird es, wenn der hochtalentierte Koch Dominik Weißer demnächst in Villingen antritt. Sein Bruder verrät mir, dass sich die Familie schon Hoffnungen auf mindestens einen Stern macht. Mal sehen, ob solche Ambitionen künftig noch gefragt sein werden.

Fazit: Eine lohnende Einkehr in angenehmem Ambiente.

Rindenmühle Am Kneippbad 9, 78 052 Villingen-Schwenningen 07721/88 680. Dienstag bis Samstag mittags und abends. www.rindenmuehle.de

Begleiten Zicklein und Stubenküken: Bohnen

Keinesfalls versäumen sollten Villingen-Besucher einen Rundgang durch die wunderbar erhaltene Altstadt mit dem Münster und einer sehenswerten Stadtmauer mit ihren drei Toren. Schön auch die vielen Fachwerkhäuser und die plätschernden Bächlein. Mir haben es besonders die Brunnen angetan, die auch ein gutes Zeugnis für die vitale Tradition der Fasnacht sind, ein Narrentreiben, das viel tiefere Wurzeln hat, als der gauklerische Karneval. Ein prächtiges Beispiel für den leicht aufrührerischen Charakter der Fasnacht ist dieser Brunnen mit dem derben Motto: „S´got degege“. Einfach dagegen, das gefällt mir.

Losung, die gerade jetzt passt: S´got degege

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